Manchmal ist der klarste Blick auf die Welt – und auf sich selbst – der, der durch eine Linse geht. Oder der, der uns in einem unerwarteten Moment im Spiegel begegnet. Dieses Foto ist genau so ein Augenblick: Ich, meine Kamera, und dazwischen die Reflexion von dem, was ich festhalten möchte.
Für mich ist das Fotografieren mehr als nur das Drücken eines Auslösers. Es ist ein Akt des bewussten Sehens. Es geht darum, die Schönheit im Alltäglichen zu entdecken, das Unscheinbare hervorzuheben und die Geschichten einzufangen, die sich in jedem Lichtspiel, jeder Textur, jedem Blick verbergen. Es ist eine Erweiterung meines künstlerischen Auges, ein Werkzeug, um die Welt so zu zeigen, wie ich sie empfinde.
In diesem Selbstporträt im Spiegel wird das Spiel noch interessanter: Ich sehe mich selbst durch die Linse, die sonst die Welt einfängt. Es ist ein Moment der Selbstreflexion, eine Erinnerung daran, dass der Künstler genauso Teil des Kunstwerks ist wie das Motiv. Es ist nicht perfekt, vielleicht ein bisschen roh, ein Schnappschuss, der nicht nachbearbeitet wurde, um Makel zu verstecken. Und genau das ist das Schöne daran. Es ist echt.
Meine Kamera ist dabei nicht nur ein Gerät. Sie ist mein Begleiter auf der Reise der Entdeckung, sei es in der Natur, auf meinen Spaziergängen oder in den stillen Momenten zu Hause. Sie hilft mir, das Flüchtige festzuhalten, die Emotionen zu archivieren und die kleinen Wunder des Lebens zu würdigen, die oft unbeachtet bleiben.
Genau wie beim Zeichnen oder beim Eintauchen in die Musik geht es auch hier um das Festhalten des Moments, um das Feiern der Authentizität. Es ist der Blick, der nicht urteilt, sondern staunt. Und es ist die Gewissheit, dass in jedem Blick, der durch die Linse geht – sei es auf die Welt oder auf sich selbst – eine unendliche Quelle der Inspiration liegt, die darauf wartet, entdeckt zu werden.