Der Blick durch meine Linse
Manchmal ist der klarste Blick auf die Welt – und auf sich selbst – der, der durch eine Linse geht. Oder der, der uns in einem unerwarteten Moment im Spiegel begegnet. Dieses Foto ist genau so ein Augenblick: Ich, meine Kamera, und dazwischen die Reflexion von dem, was ich festhalten möchte. Für mich ist das Fotografieren mehr als nur das Drücken eines Auslösers. Es ist ein Akt des bewussten Sehens. Es geht darum, die Schönheit im Alltäglichen zu entdecken, das Unscheinbare hervorzuheben und die Geschichten einzufangen, die sich in jedem Lichtspiel, jeder Textur, jedem Blick verbergen. Es ist eine Erweiterung meines künstlerischen Auges, ein Werkzeug, um die Welt so zu zeigen, wie ich sie empfinde. In diesem Selbstporträt im Spiegel wird das Spiel noch interessanter: Ich sehe mich selbst durch die Linse, die sonst die Welt einfängt. Es ist ein Moment der Selbstreflexion, eine Erinnerung daran, dass der Künstler genauso Teil des Kunstwerks ist wie das Motiv. Es ist nicht perfekt, vielleicht ein bisschen roh, ein Schnappschuss, der nicht nachbearbeitet wurde, um Makel zu verstecken. …